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Rauchfreies Zuhause in der Schwangerschaft und frühen Kindheit

Das iSISTAQUIT Modell in Bremen

Für ein rauchfreies Zuhause – in der Schwangerschaft und frühen Kindheit

Ein rauchfreies Zuhause schützt Mutter und Kind – schon in der Schwangerschaft und auch nach der Geburt. Doch mit Willenskraft allein ist der Rauchstopp oft nicht leicht zu schaffen. Deshalb startet in Bremen jetzt ein neues Beratungsprogramm, das werdende Mütter und Familien gezielt unterstützt.

Warum das wichtig ist

Rauchen während der Schwangerschaft gefährdet die Gesundheit von Mutter und Kind. Trotzdem greifen laut Schätzungen des Robert Koch-Instituts noch immer 7 bis 9 % der Schwangeren zur Zigarette – in schwierigen Lebenssituationen sind es sogar mehr. Auch Passivrauch stellt ein Risiko dar.

Studien zeigen: Unterstützung beim Rauchstopp wirkt deutlich besser als der Versuch, allein aufzuhören.

Das Projekt „Rauchfreies Zuhause“

Das Projekt „Rauchfreies Zuhause in der Schwangerschaft und frühen Kindheit“ setzt in Bremen das erfolgreiche australische iSISTAQUIT-Modell um, das von Prof. Gillian Gould (Southern Cross University) entwickelt wurde. Es bietet praktische Hilfe, um rauchfrei zu werden – und zu bleiben.

Ziele des Projekts sind:

  • Unterstützung beim Rauchstopp
  • Förderung eines rauchfreien Umfelds für Schwangere, Babys und Familien
  • Beitrag zu Krebsprävention und einem gesunden Start ins Leben
  • herauszufinden, wie gut dieser Ansatz im Alltag funktioniert und ob er Familien langfristig hilft, rauchfrei zu leben.

So funktioniert die Unterstützung:

Die Beratung wird von Hebammen angeboten, die Familien regelmäßig begleiten.

Sie umfasst:

  • Gespräche über Rauchverhalten, Motivation und Herausforderungen
  • Atemtests, um den Fortschritt sichtbar zu machen
  • Kostenlose Nikotinersatzprodukte, wenn nötig
  • Individuelle Unterstützung, die persönliche und soziale Lebensumstände berücksichtigt

Zusammenarbeit in Bremen

​Das Projekt wird umgesetzt von Pro Kind (DRK-Kreisverband Bremen e. V.) und den Hebammenzentren Bremen Ost und West, wissenschaftlich begleitet vom Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie – BIPS und gefördert von der Deutschen Krebshilfe.

„Als Vertrauenspersonen sind Hebammen besonders geeignet, um das Thema ‚rauchfreies Zuhause‘ offen und ohne Vorurteile mit den Familien zu besprechen“,

erklärt Prof. Dr. Hajo Zeeb, Leiter der Abteilung Prävention und Evaluation am Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie – BIPS.

Christine Sellschopp, Leiterin von Pro Kind Bremen, ergänzt:

„Wir freuen uns, mit dem BIPS-Projekt eine neue, erprobte Methode kennenzulernen und anzuwenden. Besonders wertvoll ist für uns die wissenschaftliche Begleitung, die unsere Arbeit nachhaltig verbessern kann.“

Die Erprobungsphase läuft von Oktober 2025 bis April 2026

Kontakt

Dr. Tilman Brand, brand(at)leibniz-bips.de